Pädagogisches Konzept der Turnspielgruppe (TSG) Rosen in Liestal

Allgemeines / Einleitung
Im Folgenden wird für die Turnspielgruppe die Abkürzung TSG verwendet.

Das Konzept gibt Auskunft über die Philosophie und die Leitsätze der TSG Rosen. Die fachliche Grundlage bildet der «Orientierungsrahmen» des Schweizerischen Spielgruppen-Leiterinnen-Verbandes (SSLV). Die TSG ist ein Angebot des Nordwestschweizerischen Kunstturn- und Trampolinzentrums Liestal (NKL). Dieses mietet die Räumlichkeiten bei der Kunstturnzentrum Rosen AG, stellt die Finanzierung des Angebotes sicher und ist Arbeitgeberin der Mitarbeitenden der TSG. Die TSG ist eine anerkannte Purzelbaum- Spielgruppe und Mitglied im SSLV und in der regionalen Fachstelle Spielgruppen Baselland und Fricktal (FS – Bl- Fricktal). Wenn bei den Leitungspersonen die notwendige Ausbildung im Kinder- und Jugendsport vorliegt, wird das Angebot auch beim Kantonalen Sportamt für den Teil Turnen (1h) angemeldet. Die TSG engagiert sich im Bereich der Sprachförderausbildung ab 2024/2025. An zwei Vormittagen besteht eine Zusammenarbeit mit dem Ausländerdienst Baselland (ald).

Gründung und Geschichte der Turnspielgruppe Rosen in Liestal (TSG)
In den Räumen der Kunstturnzentrum Rosen AG wurde im Januar 2020 in Liestal zusammen mit dem NKL die Turnspielgruppe Rosen gegründet. Gründerin und Leiterin war Silvia Rubin. Die Gründung der TSG war von der Pandemie begleitet. Der Start erfolgte an zwei und nach der Pandemie drei Vormittagen.Seit 1. Januar 2024 bieten wir die TSG an vier Vormittagen an. Im Juli 2024 ging die Leitung in die Hände von Claudia Schneider über.

Rahmenbedingungen und Angebot/ Einrichtung
In der TSG bieten wir eine familienergänzende Betreuung für Kinder ab dem 2.bis 5. Lebensjahr (Eintritt in den Kindergarten) an. Die TSG wird an vier Vormittagen angeboten, jeweils von 7.30 Uhr bis um 12.00 Uhr, dies mit einer Einlaufzeit zwischen 7.30. bis 8.30 Uhr. Die TSG ist keine Kita und damit wir mit den entsprechenden kantonalen Vorgaben nicht in Konflikt geraten, dürfen die Kinder die TSG an max. drei Vormittagen besuchen. Die Gruppengrössen variieren von 12 bis max. 17 Kindern. Sie werden von mindestens 2 bis 3 (ab 12 Kindern) TSG- Leiterinnen betreut. Die TSG bietet Platz für alle Kinder, ungeachtet der ethischen, religiösen, sozialen oder sprachlichen Herkunft. In unseren grossen Räumen bieten wir viel Platz für Bewegung und freies Entfalten. Der TSG Raum verfügt über eine kleine Kochnische mit Backofen. Ein Aussenplatz wird zum Spielen benutzt. Die TSG- Leiterinnen unterstützen die Kinder in ihrem sozialen Lernen, sie haben die Erfahrung und das Wissen, um auf wechselnde Bedürfnisse der Kinder flexibel zu reagieren.

TSG – Philosophie
Das Wichtigste bei der Arbeit in der TSG, ist die Beziehung mit und unter den Kindern
zu fördern. Dieser Grundsatz ist wichtiger als das Vermitteln eines Stoffes. Durch bewusstes Beobachten nehmen die TSG Leitenden die Bedürfnisse der Kinder wahr und
gestalten die Vormittage entsprechend. Die pädagogischen Angebote in sportlichen,
musischen, kreativen Bereichen sind in unserer TSG freiwillig.
• Wir orientieren uns an den 17 Bewegungsbedürfnissen, erarbeitet von Radix (Schweizerische Gesundheitsstiftung), Ausbildnerin der Purzelbaum Ausbildung in der Schweiz.
• Unsere TSG-Kinder und -Eltern werden einfühlsam begleitet.
• Wir gewährleisten eine individuelle und ganzheitliche Entwicklung der Kinder und gestalten einen bewegten, fröhlichen und attraktiven Vormittag mit viel Freiraum, der für das wichtige Freispiel genutzt werden kann.
• Wir schaffen Orientierungshilfen im Alltag und bieten den Eltern Unterstützung in Erziehungsfragen an.
• Wir führen regelmässige Elternanlässe durch.

Begleitungsziele
• Wir bieten eine einfühlsame, bedürfnisorientierte Begleitung der Familie beim Prozess des Übertritts in den Kindergarten.
• Wohlfühlatmosphäre bieten
• In altersgemischten Gruppen, die Zusammengehörigkeit und die gegenseitige Rücksichtnahme fördern.
• Ausgewogene Ess- und Trinkgewohnheiten fördern
• Bewegungsdrang ausleben lassen
• Bewegungsräume anbieten und gestalten
• Die Möglichkeit bieten, die Kreativität und die Fantasie ausleben zu können
• Gemeinsame Aktivitäten anbieten
• Selbstvertrauen gewinnen
• Die Selbständigkeit fördern
• Die Kinder lernen Rücksicht zu nehmen
• Bei Konflikten werden gemeinsam Lösungen gesucht
• Die Sprachentwicklung beobachten und fördern
• Fremdsprachige Kinder beim Erlernen der Sprache fördern
• Ansprechperson für die Eltern

Pädagogische Arbeit/ Umsetzung im Alltag

1. Bewegungsfördernde Atmosphäre durch
• Grosszügige, helle, freundliche Räume
• Grosses Bewegungs- und Turnangebot
• Tägliche Benützung der Turnhallen des NKL

2. Grundatmosphäre
• Respektvolles und wertschätzendes Miteinander
• Fachlich, liebevoller und toleranter Umgang
• Kindgerechte Einrichtung
• Bewegungslandschaft
• Rückzugsmöglichkeiten
• Angebot an Bilderbücher
• Spiel- und Bastelangebot
• Vorbildfunktion
• Guter Elternkontakt pflegen

3. Gemeinsame Aktivitäten
• Die Bewegungslandschaft gemeinsam erleben
• Sich in der Turnhalle austoben
• Aussenbereich benützen, Wasser, Fahrzeuge; Rutschen etc.
• Verschiedene Schwierigkeitsstufen bei den wählbaren Turnangeboten anbieten
• Kreativ sein; malen, kleben, schneiden etc.
• Singen, Kreisspiele, Gesellschaftsspiele, Puzzles,
• Bücher erzählen, Versli üben
• Rollenspiele
• Backen und/ oder Znüni zubereiten
• Gemeinsamer Morgenkreis mit Maskottchen
• Znüni essen
• Gemeinsam Aufräumen
• Feste feiern

4. Selbständigkeit fördern
• Verschiedene Schwierigkeitsstufen bei den wählbare Turnangeboten
• Helfen im Spielgruppenalltag, beim Backen, Tische putzen, aufräumen etc.
• Eigenständiges Spielen und Basteln
• In Rollenspiele eintauchen
• Wünsche mitteilen und formulieren
• Alleine anziehen/ Hände waschen/ Toilette etc.
• Hilfestellungen bieten, so wenig wie möglich, nur so viel wie nötig.
• Du schaffst das!

5. Soziales Lernen
• Gruppe als Lernfeld
• Zu neuen Bezugspersonen Vertrauen aufbauen und diese akzeptieren
• Grenzen, Konflikte und Regeln lernen
• Lachen, weinen, trösten, feiern, gewinnen, verlieren, etc.

6. Sprachförderung
• Durch das eigene körperliche Erfahren in der Fein- und Grobmotorik wird die Sprachenwicklung angeregt und gefördert.
• Beim gemeinsamen Spielen, die natürliche Sprachentwicklung fördern.
• Situationsgetreu gezielt auf die Sprache eingehen
• Erzählen von Geschichten, Versli und Lieder lernen
• Das Angebot des Ausländerdienstes aktiv einbeziehen

Elternarbeit
• Da die TSG in sozialer Hinsicht eine wichtige Ergänzungsinstitution ist und die Kinder häufig zum allerersten Mal fremdbetreut werden, ist eine offene, gute Zusammenarbeit mit den Eltern unerlässlich.
• Der gute Kontakt mit den Eltern und das damit verbundene Vertrauen ist der Schlüssel, damit sich das Kind in der Spielgruppe wohlfühlt.
• Die TSG-Leiterinnen dienen den Eltern als Anlauf- und Kontaktstelle.
• Während des TSG- Jahres finden passend zu den Jahreszeiten verschiedene Anlässe mit den Eltern statt.
• Jährlich findet ein Elternabend statt.

TSG- Team
• Die Leiterinnen verfügen mindestens über eine Spielgruppen- oder eine äquivalente pädagogische Ausbildung.
• Sie besuchen die Purzelbaum Ausbildung
• Ein Leitungsmitglied besitzt die Anerkennung in Jugend und Sport
• Die TSG Leiterinnen sind nach den geltenden Statuten und Reglementen beim NKL angestellt
• Alle Turnspielgruppenleiterinnen bilden sich regelmässig weiter.

Dieses Konzept wurde zwischen dem 1. Januar 2020 und Juni 2024 entwickelt und laufend aktualisiert.
Liestal, 15. Juli 2024 / Silvia Rubin